Eine Weltstadt der ganz anderen Art
Alem Katema oder Alem Ketema heißt was soviel wie „Weltstadt“ und liegt in der Woreda (Landkreis) Merhabete (Zone Nord Shewa, Region Amhara, Äthiopien, 10° 5′ 0″ Nord, 39° 2′ 0″ Ost)). Die Ansiedlung bestand zur Zeit der Vereinsgründung aus ca. 7.000 Einwohnern, was ungefähr 1000 Haushalten entsprach.
Heute ist die Stadt auf über 30.000 Einwohner angewachsen und hat damit Vaterstetten überholt. Im Landkreis Merhabete wohnen über 100.000 Einwohner. Politisch sind Stadt und Landkreis getrennt – Alem Katema ist jedoch die Hauptstadt von Merhabete. Alem Katema liegt auf einer Hochebene – ca. 2300 Meter über dem Meeresspiegel und ist in drei Stadtbezirke (Kebeles) aufgeteilt. Der Bürgermeister ist nicht vom Volk gewählt, sondern politisch eingesetzt.
Alem Katema hat ein Krankenhaus, zwei Grundschulen, eine Secondary School und eine Berufsschule – zwei Kindergärten und eine Bücherei. Das Krankenhaus und die meisten Schulen wurden von der Stiftung „Menschen für Menschen“ finanziert und gebaut, die vor einigen Jahren Alem Katema als Projektregion verlassen hat.
Die Hauptstadt Addis Abeba liegt ca. 180 km weiter südlich-westlich und ist einer einer halben Tagesreise zu erreichen. Den Strom für die Stadt liefert inzwischen ein Umspannwerk. Während die Verbindung mit dem Mobiltelefon sehr stabil ist, hat das Internet immer mal wieder längere Aussetzer.
Gegründet wurde unsere Partnerstadt in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts und hieß zunächst „Alem Gebeya“, was „Welt-Markt“ heißen könnte. Allerdings bedeutet das amharische Wort „alem“ neben „Welt“ auch Frieden und Freude. Der Name sollte wohl die Freude der Bevölkerung über den neuen Markt ausdrücke, der zuvor viel weiter oben auf dem Weg nach Zoma („Ofina“) gelegen war. Kurz vor dem Sturz des Kaisers Haile Selassie 1974 war Alem so groß geworden, dass es nun statt „Markt“ den Zusatz „Ketema“ (Stadt) bekam.